Hans Hekler Lauterbach


Ludwig Stemmer


Nach Gesamtheitsmethode
und in der Kapelle Meditation und Gespräche angeboten

von Manfred Schlayer


Immer mehr Heilsuchende auch aus dem bürgerlichen Bereich des In- und Auslandes, besonders aus dem Elsass, kamen zu Stemmer nach Lauterbach, weil dieser längst nach der Gesamtheitsmethode Körper und Geist behandelte.
"Für die Seele" bot er in seiner Kapelle auf dem Silberberg, die er 1888 erbaut hatte, Meditation und Gespräche an. Das Landhaus erweiterte er zur Pension, weitere Pensionen und Hotels wie der "Tannenhof" und das "Schwarzwaldhotel" folgten.

Das Hotel "Holzschuh" wurde Kurhaus mit Kurgarten und Schwimmbad. Die Gemeinde zog mit. Um die Jahrhundertwende erlebte Lauterbach seine größte Blüte, als Stemmer mit der neuen Kaltwasseranwendung ein Gesamtpaket der "Lauterbach-Kur" schnürte. 1908 starb er in Stuttgart.

Die Bemühungen seines Sohnes Karl, der die väterliche Praxis in Stuttgart weitergeführt hatte, waren in Lauterbach nicht besonders erfolgreich. Eine Wirtschaftskrise und der Erste Weltkrieg führten 1916 zum Ende des 1884 begonnenen Aufschwungs. Spätere Versuche, wieder Anschluss an Stemmers Kur zu finden, blieben ohne Erfolg. Zeugnisse einer stolzen Zeit, in welcher Lauterbach mit klingenden Namen wie Wildbad und Liebenzell genannt wurde, sind heute nur noch die Kapelle von Dr. Ludwig Stemmer und ein Denkmal bei "Siebenlinden", das ihm 1958 gesetzt wurde. Stemmers ehemaliges Landhaus samt der Kapelle sind heute in Privatbesitz. Um die Kapelle haben sich neben dem Eigentümer die Gemeinde Lauterbach, dessen Ehrenbürger Stemmer ist, der Fremdenverkehrsverein, der Frauenbund und der Dritte Orden sowie die Familien Karl Kessler und Franz Haas besonders angenommen.

waldkapelle

Die Bergkapelle hoch über dem Lauterbachtal -
heute mitten im Wald


Sie haben die farbigen Glasfenster des Künstlers Konrad von Parzham und Kessler die Glocke finanziert. Letztere wird gelegentlich zum Gottesdienst und Gebet geläutet, besonders zu Bittgängen in der Woche vor Christi Himmelfahrt.

Ein Besuch der Stemmer-Kapelle bei "Siebenlinden", die von Agnes Grams und Maria Broghammer gepflegt wird, lohnt sich. Von da aus kann man den Spuren Stemmers folgend auch den Anstieg zur Bergkapelle unternehmen, die hoch über dem Lauterbacher Tal steht und zu der Stemmer täglich gegangen war, um dort alleine zu meditieren. Dr. Ludwig Stemmer gilt als der Begründer des Kurortes Lauterbach.



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Die Stemmer-Kapelle auf dem Silberberg bei Siebenlinden
ist seit dem „Holzeinschlag" von der
Landesstraße aus gut zu sehen.
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Die Bergkapelle in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
damals von allen Seiten gut zu sehen



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